Sicher lesen lernen mit dem Vokal-Austausch-Verfahren

Dipl.-Päd. Lothar Schmitt

 

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Rechtschreiben

Wie funktioniert Rechtschreibung

Um ein Wort zu schreiben, muss der Schreiber das gehörte Wort in einzelne Laute zerlegen können (akustische Analyse) und diese in der richtigen Reihenfolge nacheinander (akustische Synthese) aufschreiben = Phonetische Schreibweise. Dies führt allerdings nur bei ganz wenigen sogenannten lautreinen Wörtern zu einem richtigen Ergebnis. Denn die meisten deutschen Wörter sind nicht lautrein, so dass der Schreiber sich zur phonetischen Schreibung bestimmte Schreibweisen einprägen muss = Regelwissen.

Ein paar Beispiele sollen dies verdeutlichen.

Die folgenden Wörter klingen bezüglich der roten Buchstaben phonetisch absolut gleich, werden jedoch unterschiedlich geschrieben:

Hase – Straße, wählen – quälen, heute – Häute, fast – f asst, mir – Stier

Der Laut „ei“ kann wie folgt geschrieben werden: ei, ai, ey, ay.

Das Ende von Fuchs, Fax und montags klingt ebenfalls gleich.

Wenn wir ein Wort also noch nie gesehen bzw. geschrieben haben, haben wir folgende Möglichkeiten:

Schreiben, wie man es spricht
Schreiben, wie man ähnlich klingende Wörter spricht
Schreiben, wie man sinnverwandte Wörter schreibt
Suchen nach passenden Rechtschreibregeln
Das Wort in verschiedenen Schreibweisen aufschreiben, die „Wortbilder“ vergleichen und das vermeintlich richtige aussuchen

Zum erfolgreichen Rechtschreiben gehört also auch ein gutes Gedächtnis für Ausnahmen und  „Wortbilder“.

 

Wie erwerben Kinder Kompetenzen in der Rechtschreibung

Der Erwerb einer sicheren Rechtschreibung ist ein lebenslanger Lernprozess.

Er beginnt mitunter schon vor der Einschulung, wenn sich Kinder die Schreibweise ihres Namens oder bekannter Wörter wie „Taxi“, „Bus“ oder ähnlicher häufig auftauchender Wörter einprägen. Dies kann ohne Einsicht die Zeichen-Laut-Beziehung erfolgen. In der Didaktik spricht man dabei von der „logographemischen“ Strategie.

Mit der Einschulung und dem Lesenlernen sind die meisten Kinder in der Lage, gehörte Wörter in ihre Einzellaute zu zerlegen und entsprechend zu schreiben. Diese Schreibweise nennt man „phonetisch“, weil sie ausschließlich der gesprochenen Sprache folgt. Sie führt jedoch – wie bereits oben erwähnt – nur bei lautreinen Wörtern zur korrekten Schreibweise. Die Schüler müssen sich also zusätzliche Schreibweisen einprägen, die von der phonetischen abweichen: z.B. „Straße“ schreibt man mit „ß“, obwohl es wie „Hase“ klingt. Diese korrekten Schreibweisen sollen sich die Schüler im Lauf der Schulzeit anhand von Rechtschreibregeln erwerben.

Diese Regeln haben jedoch alle ihre Tücken und Ausnahmen, weil es in der Deutschen Rechtschreibung kein einheitliches Schreibprinzip gibt. Dadurch werden viele Kinder verunsichert, wenn sie gelernte Regeln anwenden und auf Ausnahmen stoßen.

Hier seien nur einige solcher Fälle genannt:

Regel: Nach langem Vokal folgt ein „Dehnungs-h“ wie bei „zählen“, „wählen“ aber nicht bei „quälen“.

Ebenso ist es beim „langen i“: „spielen“, „Flieger“ aber „Tiger“.

Auch bei fast allen weiteren Rechtschreibregeln gibt es so zahlreiche Ausnahmen,  dass Kinder viele Möglichkeiten haben, bei Anwendung einer Regel, Fehler zu machen und immer mehr verunsichert zu werden.

Um Erfolg in der Rechtschreibung zu haben, brauchen Kinder neben der Fähigkeit zum phonetischen Schreiben, der Regelkenntnis auch ein gutes Wortbildgedächtnis für Ausnahmen und weitere kognitive Strategien wie z.B. suchen nach „verwandten“ Wörtern, deren Schreibweise sie kennen.

 

Rechtschreiben in Verbindung mit sinnerfassendem Lesen

In der deutschen Sprache gibt es viele Wörter, die so ähnlich klingen, dass ihr phonetischer Unterschied von vielen Kindern oft nicht ohne weiteres wahrgenommen werden kann.

Ein paar Beispiele sollen das verdeutlichen:

Greis – Kreis, Grippe – Krippe, Gabel – Kabel, Dank – Tank, Rad – Rat

danken – tanken, leiden – leiten, stehlen – stellen, singen – sinken

Außerdem gibt es eine Menge Homophone, bei denen allein der Sinn die entsprechende Schreibung vorgibt:

Lid – Lied, Seite – Saite, Mine – Mine, leeren – lehren

Was liegt also näher als die korrekte Schreibung dieser Wörter im Sinnzusammenhang, also in Verbindung mit sinnerfassendem Lesen zu üben. Das geschieht durch "Wortkarten", die den jeweiligen "Textkarten" zugeordnet werden. Die Kontrolle erfolgt durch Markierungen auf der Rückseite. 

Ein Beispiel:

 

Lernziele

Mit den Materialien lernen die Kinder spielerisch, die richtige Schreibweise ähnlich bzw. gleich klingender Wörter in Verbindung mit sinnerfassendem Lesen zu üben und sich einzuprägen.

 Weitere Lernziele:

Die Schüler werden durch die Gegenüberstellung von Paaren wie „Grippe“ und „Krippe“ für minimale phonetische Unterschiede in Wörtern sensibilisiert
Die Schüler werden in die Lage versetzt, minimale phonetische Unterschiede  artikulatorisch zu realisieren
Die Schüler schärfen ihr Bewusstsein für unterschiedliche Schreibweisen von gleich und ähnlich klingenden Wörtern
Die Schüler erweitern sowohl ihren passiven als auch aktiven Wortschatz

Die gesamten Materialien sind unter dem Titel "Lesen - Legen - Kontrollieren" beim LIPURA-Verlag erhältlich.

 

 

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